Politik

Maßnahmen der Politik werden auf Basis verschiedener Strategien erstellt. Auch Deutschland hat eine nationale Wasserstrategie. Diese allein ist mit 18 weiteren
nationalen Strategien vernetzt. Hinzu kommen weltweit vereinbarte Ziele, Vorgaben und Empfehlungen von der EU sowie Maßnahmen auf regionaler Ebene.
Bundesweit werden
5 zentrale Ziele verfolgt: Es soll auch in vielen Jahren überall und jederzeit Zugang zu hochwertigem und bezahlbarem Trinkwasser bestehen. Die Gewässer und unser
Grundwasser sollen sauberer werden. Der naturnahe Wasserhaushalt soll gestärkt und wiederhergestellt werden. Die Abwasserversorgung soll umstrukturiert werden, sodass
der Verursacher des Abwassers für alle dadurch entstehenden Kosten und Schäden aufkommt. Und die Wasserversorgungsinfrastruktur soll an die Folgen der Klimakrise
angepasst werden.
Die Politik kann beispielsweise zu Verbesserungen beitragen, indem Schadstoffe, die in das Grundwasser gelangen, verboten werden,
Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt werden, Leitungen modernisiert werden, um Verluste zu minimieren und wasserschonende Technik subventioniert wird. Außerdem
sollen natürliche „Wasserspeicher“ gestärkt werden. Damit ist der Erhalt von Grünflächen, im Besonderen von Wäldern gemeint. Auch Städte können wassereffizienter
umgebaut werden. Doch die Politik hat auch die Möglichkeit, das Bewusstsein für die Ressource Wasser zu stärken. Somit wäre es möglich, Wassermangel intensiver in
Schulen zu behandeln oder Kampagnen durchzuführen.
Das Problem wurde scheinbar erkannt und es steht auch fest, wie etwas geändert werden
kann. Doch Wassermangel wird in den Medien trotzdem von Jahr zu Jahr präsenter und die Probleme offensichtlicher. Woran liegt das?
Zum einen nehmen die Auswirkungen
des Klimawandels zu. Doch auch viele der politischen Strategien werden nicht umgesetzt. Was Renaturierungsmaßnahmen an geht, mangelt es an freien Flächen. In den
zuständigen Ämtern liegt der Fokus meist auf anderen Problemen, wodurch nicht genug Personal und Geld vorhanden ist, um tatsächlich effiziente Maßnahmen umzusetzen.
Und auch bürokratische Hürden erschweren die Umsetzung.
Es ist allerdings falsch zu sagen, die Politik mache nichts. In den vergangenen Jahren wurden trotzdem viele
Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt und auch bestehende Systeme wie Talsperren wurden verbessert. Doch bevor nicht ein Großteil der Bevölkerung Einschränkungen in der
Lebensqualität feststellt, gibt es andere Themen, die politisch relevanter sind, da sie stärker polarisieren. Doch sobald Wassermangel zu einem polarisierendenThema
für ein Großteil unserer Gesellschaft wird, ist es zu spät, denn eine Vielzahl der wirklich nachhaltigen Maßnahmen nehmen Zeit in Anspruch.